Der Renault 12
Bereits 1964 begann die Entwicklung eines Autos, das auch robust genug für die schlechten Straßen der nordafrikanischen Märkte sein sollte. Die Anforderungen an den neuen Wagen waren eine extreme Robustheit und hohe Widerstandsfähigkeit. Die ersten Prototypen verfügten über drei asymmetrisch angeordnete Frontscheinwerfer und ein Reserverad auf dem Kofferraumdeckel.
In der späten Entwicklungsphase wurde deutlich, dass dieses Modell auch sehr gut die bestehende Lücke zwischen Renault 6 und Renault 16 schließen könnte, da die bereits seit 1962 bzw. 1965 gebauten Heckmotormodelle Renault 8 /10 ihrem baldigen Produktionsende entgegensahen und der allgemeine Konstruktionstrend weg vom Heckmotor ging.
Im Oktober 1969 kam der Renault 12 als Limousine auf den Markt. Die Basisversion verfügte über Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten, jedoch nicht über Bremskraftverstärker. Im Gegensatz zu den Modellen R4 und R16 besaß der R12 eine starre Hinterachse, die mit gezogenen Längslenkern und einem zentralen Dreieckslenker geführt wurde.
Ab Anfang 1971 war er ein unauffälliger Musterknabe (wie der R12 von der Zeitschrift auto motor sportdamals bezeichnet wurde) als sportliche Variante „Gordini“ erhältlich. In Frankreich ersetzte damit das „Coupe R12G“ das bisherige, sehr beliebte „Coupe R8G“ für den Einsteiger im Motorsport.
Im Herbst 1971 folgte die Einführung des Kombi, in Deutschland unter der Bezeichnung „Variable“ und in Frankreich als „Break“. Für den heimischen Markt gab es außerdem Behörden- bzw. Transportausführungen, die je nach Ausführung teilweise ohne seitliche Verglasung ab der B-Säule, ohne hintere Türen oder ohne Rücksitzbank ausgeliefert wurden. Diese Modelle waren – wie in der Renault-Nomenklatur üblich – „Société“ benannt.
Der R12 bildete auch die technische Basis für die zwei von ihm abgeleiteten Coupé-Versionen Renault 15 und Renault 17 Beide Modelle wurden zwischen Juli 1971 und August 1979 gefertigt.
Im August 1975 wurde eine überarbeitete Ausführung des Renault 12 eingeführt, mit neu gestalteten Stoßfängern, Scheinwerfern und Rücklichtern sowie mit einem neuen Armaturenbrett (nicht für den R12 L). Die in Spanien von FASA (Fabricación de Automóviles S.A.) bis zur Übernahme durch Renault France hergestellten Lizenz-Versionen des R12TS sowie teilweise Modelle für andere Exportmärkte waren mit Doppelscheinwerfern ausgerüstet.
Im Frühjahr 1979 endete der Vertrieb des R12 nach Deutschland zu Gunsten des bereits im Vorjahr eingeführten Nachfolgemodells Renault 18. Die Produktion wurde in Frankreich im Januar 1980 eingestellt